Artillerie

Portrait der Artillerie

Die Artillerie der EhrenGarde der Stadt Bonn gibt nicht nur ein beeindruckendes Bild bei jedem Aufzug und speziell im Rosenmontagszug ab, sondern sie ist auch naturgemäß bereits von weitem zu hören. Zwei historische Kanonen nebst Protzen und die stolzen Kameraden auf dem Munitionswagen sind ein fester Bestandteil dieser Formation. Früher noch hoch zu Pferde ist die Formation heute längst auf moderne Zugmaschinen umgestiegen und „reitet“ mit viel PS durch die Straßen unserer Vaterstadt Bonn.

Auf Initiative des späteren Kommandanten Josef Roggendorf wurde die Formation 1959 aus der Taufe gehoben und konnte somit bereits ihren 60. Geburtstag voller Stolz feiern. War der Start mit einer Handvoll Mitgliedern zu Anfang noch recht überschaubar, zählt die Formation heute rund 35 aktive Mitglieder in Uniform, Dreispitz, Stiefel und Säbel als auch zahlreiche weitere inaktive Mitglieder, denen sich auch Mitglieder anderer Traditionscorps aus der Region Bonn angeschlossen haben. War in der Anfangszeit die Uniform der Artilleristen noch dominiert von den schwarzen Grenadierhelmen des alten Kölner Stadtmilitärs, so stehen heute die rot-weißen Farben des prächtigen, auf einem Dreispitz thronenden Federbuschs weithin sichtbar für das schmucke Erscheinungsbild.

Die Mitglieder der Artillerie Posieren uniformiert und vor einer Treppe mit goldenem Treppengeländer

Natürlich machen die Kameraden der Artillerie nicht nur eine gute Figur bei Auftritten und Umzügen unseres Traditionscorps, sondern sie sind auch eifrig im Hintergrund aktiv und bringen sich mit viel handwerklichen Geschick das ganze Jahr über in den Erhalt und die Restauration, sowie Pflege des modernen und historischen Fuhrparks der EhrenGarde ein. Hier wird gehämmert, geschweißt, gefräst, gebohrt und gemalt um alles in Schuss zu halten. Geschossen wird natürlich wie es sich für eine Formation der Artillerie gehört auch. Aber keine Angst, die historischen Kanonen verschießen mit einem lauten Knall nur viel Frohsinn im Kampf gegen Griesgram und Muckertum.

Uniformierten Ehrengardisten reiten zu Pferd am Oskar Romero Haus vorbei.

Kameradschaft und Zusammenhalt wird überall in der EhrenGarde der Stadt Bonn und der Formation Artillerie großgeschrieben. Wie auch der Gesamtverein beteiligt sich die Artillerie aktiv an der Inklusion von Kameraden mit Handicap und setzt damit nicht nur nach außen hin ein sichtbares Zeichen für Toleranz und Respekt. So rekrutieren sich die Mitglieder der Artillerie quer durch die gesamte Gesellschaft. Egal ob jung oder alt, ob Universitätsdozent, Landschaftsbauer, Marketingexperte, Schlosser, Student, oder Schüler, sie alle machen die große Artillerie Familie aus.

Die monatlich stattfindenden Formationsversammlungen gehören zum festen Bestandteil des Formationslebens und dienen dem Austausch, der Beratung und dem geselligen Zusammensein. Gemeinsame Ausflüge und Touren oder Feste wie die Barbarafeier; auf der traditionell die neuen Rekruten „getauft“ werden, als auch das weithin bekannte Rievkocheessen gehören ebenso zum Festivitäten Kalender dazu.

Entgegen der landläufigen Auffassung, spielen die Damen in unserem Traditionscorps, als auch in der Formation Artillerie natürlich eine besondere Rolle. Voller Stolz blickt die Formation auf die zahlreichen „Mariechen“ die der Formation angegliedert sind. Diese bringen sich in das Formationsleben in unterschiedlichster Weise mit ein und bilden eine tragende Säule der Tanzgruppe des Gesamtvereins. Hervorzuheben sind die beiden von der Formation gewählten „Barbaras“ die angelehnt an die Hl. Barbara der Schutzpatronin der Artilleristen, die Formation gemeinsam mit dem Batterieführer nach außen vertreten und repräsentative Aufgaben wahrnehmen.

Wir sind Teil der EhrenGarde Familie!

In diesem Sinne drei Mal Artillerie „Ratsch-Bumm“!

In diesem Sinne: Drei Mal Artillerie „Ratsch-Bumm“!

Formationsführer der Artillerie

Geschichte der Artillerie

Nach der Erweiterung der EhrenGarde um ein Cadettencorps (1957), einer Infanterie (1957) wurde 1959 eine weitere Formation der EhrenGarde ins Leben gerufen: die Artillerie.

Eingekleidet wurde sie mit der gleichen Uniform wie sie die Kavallerie der EhrenGarde der Stadt Bonn trug, aber mit schwarzem Grenadierhelm des alten Kölner Stadtmilitärs. Später wurde der Grenadierhelm durch einen Dreispitz mit schwarzem stehenden Federbusch ersetzt. Dieser Federbusch wechselte zunächst die Farbe und wurde rot/weiß um in den 1990er-Jahren auch seine Form zu verändern. Heute trägt die Artillerie den gleichen hängenden Hahnenfederbusch, der auch die Kavallerieuniform schmückt, wodurch sich allerdings die Unterschiede zwischen den Uniformen der beiden Formationen auf einige wenige kleine Details beschränken.

Schwarzweiß Fotografie von Ehrengardisten und Ehrengardistinnen vor einer altmodischen Kanone.