Infanterie

Portrait der Infanterie

Die Bezeichnung Infanterie entstammt der lateinisch/italienischen Sprachen und bedeutet so viel wie Fußvolk. Die Infanterie ist die zweitälteste Formation der EhrenGarde der Stadt Bonn und wurde 1958 erstmals im Karneval vorgestellt. Mit unseren glänzenden Grenadierhelmen gehören wir zu den Aushängeschildern unseres Traditionscorps und mit Stippeföttche und dem Gardetanz gestalten wir die Bühnenauftritte ganz wesentlich mit.

Eine Aufnahme der Infanteristen der EhrenGarde Bonn

Auch im Bonner Rosenmontagszug sind wir „an vorderster Front“ dabei und als Fußgruppe ganz nah an den feiernden Jecken – wobei wir für unsere altgedienten Kameraden einen „Sanatoriumswagen“ mitführen.

„Die Mädche well ich all huh ehre, vürnehmlich bönnsche Karasseere“

(aus dem Gardisteneid)

Immer mit dabei sind auch unsere beiden Marketenderinnen, auf die wir genauso Acht geben wie auf unsere Gewehre und „Blechmützen“. Und dafür achten die beiden ganz genau darauf, dass wir uns benehmen…

… und die Uniform korrekt sitzt. Diese besteht wie bei den anderen Formationen der EhrenGarde der Stadt Bonn aus dem roten Uniformrock und der weißen Reiterhose. Infanteristen tragen neben einer Weste in den ersten zehn Jahren ihrer Zugehörigkeit aber weiße Gamaschen, Gewehr und Seitengewehr (Bajonett). Mit der Beförderung zum Feldwebel werden diese gegen Stiefel und Degen getauscht. Und nach 15 Jahren tragen wir statt des goldglänzenden Messinghelms einen silbernen Offiziershelm.

Unser Hauptaugenmerk liegt natürlich im Feiern vom Karneval und in der Pflege des rheinischen Brauchtums. Dabei kommt aber auch das Gesellschaftliche nicht zu kurz, an dem meistens auch unsere Damen gerne teilnehmen, wie z.B. an unserer Weihnachtsfeier oder unserem Sommerfest.

In der Infanterie sind Jung und Alt genauso vertreten wie sämtliche Berufssparten – und genau diese Mischung macht unsere Kameradschaft so wertvoll. Neben rund 50 uniformtragenden Aktiven gehören auch ca. 30 fördernde Mitglieder (inaktive) zu unserer Gemeinschaft. Wir sind damit die größte Formation der EhrenGarde der Stadt Bonn.

Seit Jahren veranstalten wir in unserem Zeughaus am 11.11. die „After Marktplatz-Party“. Das ganze Jahr über treffen wir uns aber am jeweils 2. Freitag im Monat zu unserem Infanterietreffen. Hier gibt es bei kühlen Getränken und leckerem Essen mitunter wichtige Dinge zu besprechen und ab und zu wird auch leidenschaftlich diskutiert. Aber am schönsten ist der Abend, wenn der offizielle Teil erledigt ist und die Kameradschaft gepflegt wird, auch mit interessanten Unterhaltungen, die nichts mit Karneval zu tun haben.

Besonders viel Spaß haben wir bei unseren Manöverfahrten, Vatertagstouren, Kameradschaftsabenden mit den anderen Formationen oder Feldgerichtsverhandlungen (falls z. Bsp. mal wieder ein Knopf an der Uniform fehlte oder eine falsche Mütze getragen wurde – aber keine Angst: die „Strafe“ bemisst sich immer in Litern, denn verbrannt wird bei uns nur der Nubbel).

„Doch well ich all dat net überdrieve, vör allem: ne staahtse Gardist sin un blieve!“

(aus dem Gardisteneid)

Unsere Blechmütze würde auch Dir passen? Und unsere staatse ruut-wiesse Uniform würde Dir auch stehen? Dann mach bei uns mit!
Am besten lernst Du uns unverbindlich bei einem unserer Treffen näher kennen! Die eine oder andere Frage können wir aber auch gerne vorab klären. Schreibe einfach eine kurze Nachricht an infanteriefuehrer@ehrengarde-bonn.de oder nutze das nachstehende Kontaktformular. Wir freuen uns auf Dich!

Ansprechpartner für die Infanterie

Infanterieführer

Geschichte der Infanterie

Am 21. Mai 1957 beschloss der Vorstand des Vaterstädtischen Vereins die Ehrengarde der Stadt Bonn, die bis dahin nur aus einer berittenen Kavallerieeinheit bestand, um weitere Formationen zu erweitern.

Am 6. September 1957 erschien im General-Anzeiger eine erste Vorankündigung der neuen Infanterie, die auch eine eigene Marketenderin erhalten sollte. Im Herbst 1957 wurden im damaligen „Bonner Hof“ 20 Infanteristen vergattert. Die neue Fußtruppe wurde mit einem goldglänzenden friderizianischen Grenadierhelm und einer rot/weißen Phantasieuniform, die sich bewusst nicht an der bereits bestehenden Kavallerieuniform orientierte, ausgestattet.

Infanteristen in Uniform posieren auf dieser schwarzweiß Aufnahme vor der alten Bonner Rathaus.

Unter der Leitung des ursprünglichen Kavalleristen Leutnant Willi Koch – 202 cm lang! – stellte sich die neue Truppe am 19. Januar 1958 in der Kriegsbeschädigten-Sitzung erstmals der Öffentlichkeit. Gründungsmarketenderin war Inge Runkel.
Auf Vorschlag von Hauptmann Fries vom Rheinbacher Bundeswehrmusikcorps wurde der erste Infanterietanz auf den „Marsch um 1700“ einstudiert.

Schwarz-weißes Foto der uniformierten Mitglieder der Ehrengarde auf dem Bonner Marktplatz. Im Hintergrund ist der ikonische Schriftzug des Metropol Kino zu sehen.

Mit der Satzungsänderung 1969/70 wurden alle Formationen gleichgestellt. Im selben Jahr erhielt die Infanterie auch ihre neue Uniform, die sie heute trägt. Diese Uniform entspricht in Schnitt, Farbe und Ausstattung bis ins Detail den hanseatischen Grenadieruniformen in Lübeck und Bremen von 1760. Übernommen wurde der goldene Grenadierhelm mit dem friderizianischen Gardestern und der Inschrift „suum cuique“ (Jedem das Seine) des blauroten Leibregimentes (lange Potsdamer) von 1735.

Auch der von den Offizieren nach 15 Jahren getragene silberne ziselierte Helm hat preußischen Ursprung. Er entspricht dem Helm des 1. Bataillon Garde (Nr.15) von 1786 und trägt die Inschrift „Gloria et patria" (Ruhm und Vaterland).

2024 feiert die Infanterie ihr 6x11-jähriges Jubiläum – wieder ein Grund zum Feiern!

Schwarz-weiß Fotografie vom Infanterie-Treffen, Ehrengardisten feiern und heben ihre Hände in die Luft. Im vordergrund ist eine lachende Dame zu erkennen.